Nachdem er einen Übergang zu einer zivilen Macht versprochen hatte, kündigte General Brice Oligui Nguema schließlich seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahlen am 12. April 2025 an. Er, der sich nach dem Putsch gegen die Bongo-Dynastie im August 2023 als Befreier Gabuns präsentiert hatte, scheint also seine demokratische Berufung entdeckt zu haben - in Uniform.
Vor einer sorgfältig zusammengestellten Menschenmenge und bei strömendem Regen rechtfertigte der starke Mann des Landes seine Entscheidung mit "reiflicher Überlegung" und den "zahlreichen Aufrufen" des Volkes. Das Volk hatte jedoch keine andere Wahl, seit die Übergangsregierung die Wahlregeln neu definiert und Militärs und Richtern die Möglichkeit gegeben hatte, sich um das Präsidentenamt zu bewerben.
Ein Soldat-Kandidat unter Gottes Segen
"Ich bin ein Baumeister und ich brauche euren Mut", sagte Oligui Nguema und berief sich sogar auf den Heiligen Geist, um seine Ambitionen zu legitimieren. Diese spirituelle Erhebung findet zu einer Zeit statt, in der die Bevölkerung aufgrund von Stromausfällen im Dunkeln sitzt und die Verschuldung des Landes den IWF alarmiert.
Fernab von wirtschaftlichen Erwägungen setzte der Übergangschef vermehrt auf Symbole: eine ökumenische Messe, eine Militärversammlung und sogar ein präsidialer Besuch für Schulkinder, um die junge Generation daran zu erinnern, wer die Macht innehat.
Ein Übergang, der sich in die Länge zieht?
Der General, der dieses Jahr seinen 50. Geburtstag feiert, hatte jedoch versprochen, den Posten an einen Zivilisten abzugeben. Der Übergang hat jedoch den Charakter einer dauerhaften Installation angenommen. Offiziell heißt es, dass er bei einer Niederlage in die Kasernen zurückkehrt. Doch nach 28 Jahren Militärkarriere und einer Umschreibung der Spielregeln stellt sich die Frage: Spielt Oligui Nguema wirklich, um zu verlieren?
Da etwa zwanzig weitere Kandidaten ihre Unterlagen bereits zurückgezogen haben, verspricht die Wahl einen Wettkampf - vorausgesetzt, die Würfel sind nicht von vornherein gefallen. In der Zwischenzeit setzt der Generalkandidat seinen Balanceakt zwischen dem Mann der Vorsehung und dem Hüter eines Systems fort, das er ursprünglich reformieren sollte.
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